User Generated Content (UGC) im Marketing

User Generated Content

UGC als Marketingmittel?

Auf dem Markt existieren unendlich viele Produkte, und das mit einer riesigen Preisspanne. Fehlende Informationen über Produktionsart und -ort führen oft dazu, dass das Misstrauen in Marken steigt. Woher sollen wir wissen, welchem Unternehmen wir vertrauen können und welches Produkt wirklich seinen Zweck erfüllt? Und auf der anderen Seite: Wie können Unternehmen möglichen Neukund:innen zeigen, welche Qualität ihre Produkte und Dienstleistungen wirklich haben? Hier kommt der User Generated Content (UGC) ins Spiel.

Was ist User Generated Content?

Der Name ist Programm. Bei User Generated Content (UGC) oder zu Deutsch nutzergeneriertem Inhalt geht es genau darum: Inhalte die von Nutzer:innen erstellt und geteilt werden, z. B. auf Social-Media-Kanälen oder Websites. Kund:innen werden dabei sozusagen zu Teilhaber:innen einer Marke, tauschen sich mit anderen Nutzer:innen aus und teilen ihre Meinung zu den Produkten und Dienstleistungen. Das Unternehmen sollte hierbei den Kund:innen gut zuhören und Verbesserungsvorschläge und neue Ideen annehmen, um mögliche negative Rezensionen in Zukunft zu vermeiden. 

Das Vertrauen in ein Unternehmen steigt, wenn wir sehen, dass es von anderen Personen empfohlen wird. Laut einer Statistik von 2019  halten etwa 80 Prozent der Nutzer:innen UGC für sehr wichtig und sagen, dass dieser Inhalt ihre Kaufentscheidung beeinflusst.

Welche Arten von User Generated Content gibt es?

Inhalte, die von Nutzer:innen erstellt werden, gibt es schon sehr lange. Früher beispielsweise in Zeitschriften in Form von Leserbriefen. Heute tritt UGC in vielen weiteren Formen auf, dazu zählen unter anderem Kommentare und Rezensionen auf einer Website. Aber welche Art von UGC ist besonders gut für deine Marke? Das ist abhängig von der Plattform, auf der du vermarkten willst und welche Produkte und Dienstleistungen du anbietest.

Diese Arten von User Generated Content gibt es:

  • Texte: Blogbeiträge, Social-Media-Posts, Bewertungen, Kommentare
  • Fotos (meist auf Instagram oder Pinterest): Produktfotos und Grafiken von Lieblingsprodukten und Errungenschaften
  • Videos (besonders erfolgreich, da hier Emotionen vermittelt werden)
    • Lange Videos auf YouTube oder Twitch: enthalten kurze Werbeeinblendungen oder Produktplatzierung (z. B. Unboxings, Tutorials oder Hauls)
    • Kurze Videos: Zum Beispiel YouTube-Shorts, Reels und TikToks (Kurze Clips, die nur einem Werbezweck dienen)
  • Audio (hilft Markenbotschaften zu vermitteln): Podcasts

User Generated Content als Marketingmaßnahme

User Generated Content bringt viele Vorteile mit sich, wenn es um die Vermarktung deines Unternehmens geht. Auch wenn dieser Content von Nutzer:innen und nicht von erfahrenen Marketer:innen erstellt wird, heißt dies nicht, dass die Inhalte unprofessionell sind. Sie rücken deine Marke nicht in ein schlechtes Licht. Ganz im Gegenteil, die wertenden Meinungsäußerungen deiner Kund:innen können Kaufentscheidungen anderer Personen positiv beeinflussen. 84 % der Millennials  sagen, dass User Generated Content sie dazu bewegt, neue Produkte und Dienstleistungen auf Websites zu kaufen.

Die Vorteile von UGC:

  • Kaufentscheidungen positiv beeinflussen

Menschen vertrauen anderen Menschen und deren Meinungen über ein Produkt. Durch UGC kannst du mögliche Neukund:innen gewinnen und sie darüber aufklären, wie die Produkte deiner Marke wirklich in Gebrauch aussehen. 

Das Vertrauen in dein Unternehmen wird gesteigert, da die Meinungen über dein Produkt von echtenMenschen kommen. Diese Menschen werden nicht dafür bezahlt, positiv über deine Marke zu sprechen. UGC trägt also dazu bei, dein Unternehmen authentisch, ehrlich und glaubwürdig abzubilden. Dies sorgt im besten Fall auch für höhere Verkaufszahlen.

  • Kundenbindungen aufbauen und Markenbekanntheit steigern

Zufriedene Kund:innen sind Käufer:innen, die bleiben. Durch Mundpropaganda verbreiten sich Meinungen über dein Unternehmen. Wenn du also zufriedene Kund:innen an dich und dein Unternehmen binden kannst, schreiben diese auch positive Kommentare und Bewertungen. Das ist UGC, der wiederum neue Personen anlocken kann.

  • Mehr Website-Traffic

Was bedeutet eine größere Reichweite im Detail? Je mehr Menschen du erreichst, desto mehr Personen klicken auf deine Website und kaufen die Produkte. 

Nicht nur der Traffic deiner Website wird durch UGC erhöht. Die Inhalte, die du auf deiner Website direkt veröffentlichst, steigern die Verweildauer und somit auch die Konversionsrate. Du verkaufst im besten Fall also mehr Produkte und Dienstleistungen.

  • Ressourcenersparnis

Es gibt Tage, da sprudelst du bestimmt vor Ideen und neuen Visionen. Aber jeder von uns hat auch mal andere Tage. User Generated Content bringt dir direktes Feedback und Verbesserungsvorschläge aus Nutzersicht. Du und deine Mitarbeiter:innen spart euch Zeit und ihr bekommt direkten Input zu neuen Ideen. Da die Inhalte nicht selbst erstellt werden müssen, sparst du Zeit, Geld und Personal.

  • UGC steigert SEO

Nutzergenerierte Inhalte sind eine positive Maßnahme für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) deiner Website. Sie tragen also dazu bei, dass deine Website schneller gefunden und sichtbarer für Neukund:innen wird. Mehr Beiträge, Kommentare und Bewertungen erhöhen meist die Dauer, die Besucher:innen auf einer Website verbringen, was zu einem besseren Ranking bei Suchmaschinen führt. Auch Bewertungen fließen in dieses Ranking mit ein und stärken die SEO. Automatisch steigt so auch deine Reichweite und es kann dazu kommen, dass beispielsweise die Social-Media-Interaktionen steigen.

Die Nachteile von User Generated Content

Jetzt hast du ganz schön viele positive Effekte von UGC gehört. Es gibt ein paar wichtige Punkte, die du unbedingt im Hinterkopf haben solltest im Umgang mit diesen Inhalten, denn User Generated Content ist im Internet für jede Person frei zugänglich.

  • UGC wird von den Nutzer:innen selbst veröffentlicht: du hast also wenig Kontrolle über diese Beiträge, die mit deinem Unternehmen in Verbindung gebracht werden
  • Achtung vor Rechtlichem: Hier fehlt auch die Kontrolle, es kann dazu kommen, das Nutzer:innen Bilder veröffentlichen, für die sie keine Nutzungsrechte haben 
  • User Generated Content ist ehrlicher Content: Manche Beiträge könnten dem Ruf deiner Marke schaden, lerne also mit negativen Bewertungen umzugehen
  • Die Erstellung von UGC erfolgt oft nicht innerhalb eines professionellen Rahmens
Wie erhält man den Content von seinen Kund:innen?

UGC erfordert Eigeninitiative und Kreativität der Nutzer:innen. Besonders gut funktionieren kurze, einfache Videos der Kund:innen für die Vermarktung eines Unternehmens, da sie meist sehr authentisch auf uns wirken und einen einfachen Kommunikationsweg bieten. Aber wie erhält eine Marke eigentlich nutzergenerierten Inhalt von Kund:innen?

1. Freiwillig erstellte Inhalte

Viele nutzergenerierte Inhalte entstehen auf freiwilliger Basis. Wir Menschen lieben es, uns mitzuteilen und unsere Erfahrungen auszutauschen. Vor allem dann, wenn wir uns besonders über etwas freuen wie ein neues Produkt. Dies kann im persönlichen Rahmen stattfinden, aber auch über die sozialen Medien. So berichten sie zum Beispiel in ihrer Story über ein neues Produkt, das sie getestet haben und von dem sie begeistert sind. Und das ist UGC.

2. Animiere die Nutzer:innen, Inhalte zu erstellen

Um regelmäßig nutzergenerierte Inhalte zu erhalten, kannst du deine Kund:innen dazu animieren, Content zu deiner Marke zu teilen. So kannst du beispielsweise über Hashtagkampagnen, Fragen und Challenges dazu aufrufen, Meinungen zu deiner Marke zu teilen. Biete deinen Kund:innen für diese Mitmach-Aktionen eine Form von Belohnung oder einen Gewinn, so steigt dir Wahrscheinlichkeit, dass sie wirklich daran teilnehmen.

Ein Tipp für deine Website:

Setze eine Zeichenbegrenzung für schriftlichen UGC. Wenn Kommentare und Bewertungen zu lang sind, können diese abschreckend auf Neukund:innen wirken oder sie werden gar nicht erst gelesen. 

Fazit

Nutzergenerierter Inhalt lohnt sich in deinen Contentplan einzuarbeiten, um die Reichweite deines Unternehmens zu erhöhen und um Geld und Zeit einzusparen.

Wichtig ist, dass du die Contentersteller:innen kontaktierst und nach dem Einverständnis fragst, den Content auf deinem Social-Media-Account oder deiner Website veröffentlichen zu dürfen. Kennzeichne diese Inhalte als UGC und markiere die Urheber:innen!

Auch wenn nutzergenerierte Inhalte oft nicht so professionell produziert sind, wie du sie als Expert:in umsetzen würdest, solltest du sie trotzdem für deine Vermarktung nutzen. Diese Inhalte lassen dein Unternehmen authentisch wirken und rücken es in ein vertrauenswürdiges Licht. Und denke immer daran, dass negative Bewertungen und Kommentare dir und deinem Unternehmen dabei helfen können, sich zu verbessern.

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